(Achja, nun ist doch etwas viel dazwischengerutscht, die ICQ-Anleitung ist weiter unten)
Ich will euch von der Operation „cash&carry“ berichten. Manche werden mich einen Lügner nennen, aber jene haben Ihre Geschichtsschreiber schon lange gehängt.
Die Atmosphäre war gespenstisch. Tiefste Nacht umgab uns, als wir uns der Burg näherten. Diese war ganz in Nebelschleiern eingehüllt. Wir wussten nicht was uns dort oben erwarten würde und doch strebten wir entschlossen unserem Ziel entgegen.
Sicherlich ist ein Überfall für die Angreifer meist interessanter, als für jene die verteidigen.
Der Angreifer steht ständig unter Hochspannung. Ihn begeleitet die ständige Angst der Entdeckung. Immer ist er in der Gefahr, dass ihn im nächsten Moment eine Taschenlampe anleuchtet. So muss er sich verstecken, muss durch Büsche kriechen, über matschigen Untergrund robben, sich schnell auf ein Feld flüchten oder einen Abhang hinunter rutschen. Dabei treibt ihn nur eines an. Die Gier nach Beute, nach dem Banner. Dazu muss er in das Lager eindringen. Sein Gegner ist ihm 10:1 überlegen, doch er muss es schaffen. Er muss schnell sein, denn wenn sie ihn fangen ist das sein Ende. Niemand, niemand kann ihm dann mehr helfen. Als das lastet schwer auf jenen, die angreifen.
Jene hingegen, die verteidigen, kenne solche Sorgen nicht. Sie sind groß an Zahl und haben ihre Schätze gut gesichert. Sie können beruhigt abwarten, was kommt. Sitzen gemütlich in ihrem Lager. Kenne nichts von den Strapazen und Wegen der anderen. Doch mutig sind nur wenige. Mut brauchen sie auch nicht in ihrer Lage. Sie sitzen da, wie die Spinne, die auf ihre Beute lauert. Was kann da schon Anspannung hervorrufen? Freude stellt sich nur ein, wenn jemand gefangen wird. Doch je größer die Zahl der Verteidiger dem Angreifer offensichtlich wird, je weiter wird sich jener auch vom Lager fern halten oder nur unter äußerster Vorsichtig dagegen vorgehen.
So wird auch das Fangen schwer.
Nur wer sich weg begibt aus dem engsten Verteidigungskreis, dem droht dann selbst Gefahr. Der verliert den Schutz der Überzahl und kann selbst zum Gejagten werden.
Hier gleichen sie sich dann. Der Verteidiger auf Streife, in Verfolgung oder auf dem Weg zum Klo, verlässt die Sicherheit. Es droht nun ihm die plötzliche Gefangennahme, denn keiner kann sagen, wie viele da noch hinter Büschen sitzen und ob nicht Ortie oder Stiegler sich noch irgendwo verbergen.
So bleibt zu sagen, solange sich der Verteidiger hinter Überzahl versteckt kann der Angreifer nicht gewinnen und doch versucht er es. Darin besteht ja grad die große Herausforderung. Doch nur für ihn, was ist die Herausforderung der anderen?
Ich kann sagen, mir hat es Spaß gemacht, auch wenn wir fast völlig leer ausgegangen sind. Wir sind mehrmals unentdeckt bis zum Küchenzelt vorgekommen und auch wieder raus. Nur einer wurde wirklich gefangen, alle anderen blieben in Freiheit.
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