Ich habe in meiner Zeit an der Uni viele Theoreme, Sätze und Formeln gehört - wir sind jetzt sogar so weit das wir den ersten in der Lerngruppe haben dessen Name ein Diagramm trägt, das Bode-Diagramm.
Das wichtigste fehlt aber noch, das Gump-Theorem: "das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiss nie was kommt".
Wir sind hier gerade stark am Lernen für eine Klausur, die wir morgen schreiben, Wechselströme und Netzwerke. Für die meisten ist die Klausur sehr wichtig denn sie sichert das Fortkommen im Hauptstudium, für andere ist es die erste Klausur im Studium, durch die sie durchgefallen sind. Man kann also sagen, eine wirkliche Extremsituation, gerade jetzt am Ende. Aber wie extrem ist sie wirklich? Die Leute hier sind völlig fertig, bei manchen liegen die Nerven absolut blank, andere verfallen in Aktionismus und müssen irgendetwas tun was sehr wahrscheinlich nicht klausurrelevant und überflüssig ist.
Ist es das wirklich wert? Klar, es ist wichtig diese Klausur zu bestehen, aber wie wichtig? Und vor allem wieviel kann man wirklich beeinflussen. Das Abschneiden in einer Klausur hängt von mehreren Faktoren ab, ich würde sagen 30% Schwierigkeitsgrad (wie ist die Klausur gestellt), 50% eigenes Wissen (wie hat man gelernt), 10% Tagesform (ausgeschlafen?) und 10% Hilfe von oben, Mojo, Glück oder "Möge die Macht mit Dir sein" (je nach Glaubensrichtung ;-) ). Man weiss nie was kommt oder wohin der Weg einen führt.
Das kann man nicht nur für einen beschränkten Bereich wie die morgige Klausur sehen sondern auch generell aufs Studium bezogen. Wir nehmen mal den Kurs Mathematik für Ingenieure. Ich bin durch die Mathe I & II Vordiplom beim alten Prof gefallen und musste dann zumindest ein Semester beim neuen Prof, Professor Sonar hören. Der hat den Platz 1 bei www.MeinProf.de bei unserer Uni wirklich verdient. Eine faire Klausur, eine supergute Vorlesung und sonst auch alles rund. Hat mir viel für die weiterführenden Fächer gebracht auch wenn das so nicht vorherzusehen war.
Ich sehe dem morgigen Tag zwar mit Spannung entgegen, aber Angst oder Panik hoffe ich, werden mich nicht mehr heimsuchen. Klar, ich habe die letzten Wochen viel gelernt und eine ganze Menge aufgegeben, aber das ist halt mein Job als Student. Vielleicht klappts hier an der TU Braunschweig nicht mit dem Dipl. Ing. Elektrotechnik, das ist zwar schade, aber keine Katastrophe. Dann sollte es eben nicht sein und ich werde woanders hingehen, wahrscheinlich auf eine Fachhochschule und dort wohl weitermachen. Vielleicht bringt mir das am Ende sogar mehr für meinen Beruf als das hochtheoretische TU-Studium.
15.2.06
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