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13.6.06

Bayern, der wilde Osten und moderne Technik

Moin, Grüß Gott und es ist viertel Zwölf
so, das Fehlen eines Blog-Eintrags für längere Zeit ist diesmal nicht auf Lustlosigkeit oder gar Faulheit zurückzuführen sondern auf meinen "Urlaub" in Bayern.
Als kurze Information, letzte Woche war Exkursionswoche an unserer Uni und wir hatten diesesmal das Gefühl, endlich mal mitfahren zu müssen. Da eine ganze Menge Leute etwas mit dem Energietechnik-Institut zu tun haben, wählten
wir die Fahrt aus, die von denen gemeinsam mit dem Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit angeboten wurde.

Tag 1
Abfahrt um 8 Uhr in Braunschweig, um 11 dann ein Besuch bei Weiss Klimatechnik in der Nähe von Giessen?! Naja, nicht so mein Thema als angehender Messtechniker, aber war sonst wohl ganz ok. Es gab da noch Essen und dann gings los 5 Stunden bis zum Kloster Rot in Rot an der Rot. Im Gegensatz zum eher kommunistischen Namen ist Rot ein wirklich kleines, bayrisches (ok, wie man sich sowas vorstellt, es liegt in Baden-Würtemberg) Dorf.
Nachdem das Kloster bezogen worden war, welches übrigens für die Leute, die Braunlage kennen, absoluter Luxus ist, gings erstmal auf Essenssuche. Die gestaltete sich nicht schwierig da wir dann die örtliche Dorfgaststätte stürmten. Stürmen passt auch irgendwie, denn auf einmal saßen statt der normalen drei Skatspieler drei Skatspieler + 30 Studenten aus Braunschweig in der Gaststätte.
Nunja, es gab für mich ein Weizen, danach Käsespätzle (ein wohl hoffentlich typisches Gericht aus der Region, war auf jeden Fall sehr lecker) und noch ein Weizen. Irgendwann gegen Mitternacht gings dann ins Bett da man ja am nächsten Morgen um 08:15 wieder loswollte.




Tag 2
Der nächste Tag begann ziemlich früh und so hatte ich etwas Angst bei der jetzt anstehenden Besichtigung des Messgeräteherstellers Rhode & Schwarz bei ein paar Leuten müdigkeitsbedingte Ausfallerscheinungen beobachten zu müssen. Das passierte aber zum Glück nicht ;-) Die Führung war auch sehr interessant, es durfte natürlich, wie in allen Firmen, nicht fotografiert werden. Deshalb gibts auch kaum Pix von dort und die meisten Bilder sind in der Freizeit entstanden, aber wir waren nicht nur am feiern!
Naja nachmittags gings dann zum Schloss Neuschwanstein. Hm, also es waren sich alle ziemlich einig das dieses Event eigentlich nur sehr kommerziell und irgendwie nicht so toll war. Das Schloss von aussen ist zwar schön, aber die Führungen wirken doch argwie Touris durchschleusen, draussen stehen Nummern wie auf 'nem Amt und die Führung war mit 20 Minuten auch nicht so intensiv wie gedacht. Es gab natürlich auch Fotoverbot da man ja sonst keine Fotos verkaufen kann. Nach der Führung gings dann durch mehrere Touri-Läden, Andenken hab ich aber keine gekauft.Übernachtet wurde diesmal in einem Rasthaus, nicht so super modernisiert wie das Kloster, dafür aber mit TV statt Bibel auf dem Tisch und eigenem Bad. Naja, da das auch schon der letzte Abend war und niemand volle Flaschen mit nach Hause nehmen wollte, war das schon 'ne ordentliche Party. Aber irgendwie schade, das es fast immer dieselben waren, mit denen man gefeiert hat. Naja das Aufstehen am nächsten Morgen war, ähm, schwierig, Frühstück fiel für mich so ziemlich komplett aus bzw. bestand aus Süssigkeiten des letzten Tages ;-)

Tag 3
Nach kurzer Fahrt gings auf zum Atomkraftwerk Isar I und II in der Nähe von Landshut. Fotos diesmal natürlich auch nicht, dafür weiss ich jetzt das mein Personalausweis nicht abgelaufen ist und ich keine Knochen aus Metall habe ;-) Die Führung war, naja, irgendwie nicht so spannend was wohl daran lag, das man wirklich kaum etwas sehen kann, an den Reaktor kommt man nicht heran und der Rest ist auch ordentlich verpackt und sauber. Etwas anders als im Blockheizkraftwerk, wo ich ja auch schonmal nen Bericht drüber geschrieben habe.
Die etwas langweilige Führung wurde durch eine gute Präsentation und "Fragestunde" am Ende aber mehr als wettgemacht, die Frau welche dort durch das Programm führte, eine ehemalige Krankenschwester, jetzt bei EON Kernkraft, war wirklich sehr kompetent und hat auch gut vorgetragen. Vortragsmäßig auf jeden Fall das Highlight der Exkursion. Nach einem, für einige Leute, etwas einfachem Essen gings dann für die meisten Richtung Heimat. Unser VW-Bus jedoch nahm die drei Leute, die in Bayern bleiben wollten, mit, dafür vielen Dank an die beiden Assistenten vorne, auf und setzte Phil in Nürnberg und Jan und mich in Bayreuth ab.
Dort endete dann die Exkursionswoche und zweieinhalb Tage Bayreuth bei Fedor und Daniela, seiner Freundin, begannen.
Eigentlich sollte man ja nach drei Tagen anstrengender Exkursion ein Leistungstief erwarten, aber das stellte sich nicht ein. Nachmittags gings erstmal zum Einkaufen und zur Kurzbesichtigung von Bayreuths Innenstadt, wo aber, nach Bekunden mehrerer Leute, abends kaum Party sein soll. Nach einem leckeren Essen mit diesmal Spaghetti mit Käse überbacken war dann ein Vortrag beim Börsenverein der nächste Programmpunkt. Nunja, ziemlich abgedreht was einige Leute in ihrer Freizeit so machen, es ging um Chartanalyse, also verschiedene Techniken Börsenkurse aufzuschreiben und zu interpretieren.
Danach gings noch in den Ballsaal Rosenau, eine Disco in Bayreuth. Irgendwie hatte mein Vodka-Sprite Konsum des Vortrages doch Spuren hinterlassen und so war mein Getränkekonsum doch etwas geringer als ich das wollte, die wirklich üblen Temperaturen im Rosie waren auch nicht optimal, so das wir uns gegen halb drei auf den Weg nach Hause machten. Es war aber trotzdem eine tolle Party und es hat viel Spass gemacht.

Tag 4
Endlich mal ausschlafen! Irgendwann gegen halb eins ging es dann mal zum Frühstück/Mittagessen in die Mensa. Das Essen dort ist besser und günstiger als bei uns, aber an dem betreffenden Tag waren die Schlangen extrem lang. Naja wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht. Danach etwas Kickern und eine Führung durch die Uni. Die Uni Bayreuth ist ein vergleichsweise junger Campus (30 Jahre alt) und auch eine Campusuni, d.h. alles ist neu gebaut und liegt auf einem Gelände. Das finde ich eigentlich sogar noch praktischer als hier in BS, wo alles in der Stadt verstreut ist. Aber andererseits ist man dann auch mehr "in der Stadt". Ein paar Kleinigkeiten haben mir noch sehr gefallen, z.B. die überall stehenden Getränke- und Eisautomaten.

Am Nachmittag war dann das Fussballspiel Deutschland gegen ??? welches wir bei Fedor mit ein paar Freunden schauten. Etwas Ruhe tat dann ganz gut, bevor dann abends nochmal richtig Gas auf der Party der Fakultät für Rechtswissenschaften gegeben wurde. Der Tag endete dann mit dem Zubettgehen nach einer wirklich netten Veranstaltung gegen 4 Uhr morgens.

Tag 5
Nach 4 anstrengenden aber wirklich tollen Tagen war jetzt die Rückfahrt angesagt. Gute 8 Stunden mit dem Schöne-Wochenend-Ticket hauptsächlich durch den Osten der Republik.
Und für Insider, das an meinem Geburtstag ;-) Hat aber Spass gemacht, wir haben eine Auszubildene bei Bifi getroffen ("Ostflüchtling", d.h. wegen Lehrstellenmangel nach Bayern gezogen und auf dem Weg zu ihren Eltern). Am Ende wurde dann Bifi gegen etwas Haribo getauscht. Ansonsten waren noch kurzzeitig ein ehemaliger französischer Soldat und die Krokodilfrau Gesprächspartner. Längerfristig blieb unsere Bekanntschaft mit einem Ehepaar aus Uelzen, dank der Bahn aber nicht ganz freiwillig (wir haben uns gut verstanden, warum trotzdem nicht ganz freiwillig kommt jetzt).
Der eigentlich geplante Zug nach Magdeburg blieb leider wegen einer defekten Weiche liegen und so mussten wir dann in einen anderen Zug, eine sehr langsame Regionalbahn umsteigen, die Magdeburg natürlich mit großer Verspätung erreichte. Zu spät für dieses Ehepaar nach Uelzen sowie ein weiteres junges Pärchen, die nach Lüneburg wollten. Einen Zugbegleiter gibt es in den Regionalbahnen nicht mehr, so wäre es wohl gekommen, das diese Personen in Magdeburg ausgestiegen wären um dort zu fragen wie es weitergeht. Und jetzt komm nochmal einer und sage, das ein Notebook, ein Handy und ein Kabel unnützes Technikgeprolle sind. Mitten im Osten wurde dann über GPRS erstmal auf der Bahnseite geguckt, wie es denn weiterläuft und die mitreisenden vor einem großen Fehler bewahrt. Der Zug, in dem wir da saßen, war nämlich schon die vorletzte Chance nach Uelzen zu kommen. Ansonsten wären aus 2 Stunden Verspätung mal ganz locker 4 geworden.
Trotzdem blieb die Stimmung gut, ok, das Pärchen war etwas angefressen das es nun 2 Stunden länger unterwegs war und dazu noch statt im bezahlten Intercity in heissen Regionalzügen. Irgendwann gegen 21 Uhr kam ich dann wieder zuhause bei meinen Eltern in Vöhrum an wo etwas Geburtstag gefeiert sowie Mails, Blogs und Foren gecheckt wurden.

Am Sonntag abend kamen dann nochmal die Verwandten in Vöhrum zusammen und es wurde nett gegrillt. Die Feier hat auch Spass gemacht, so das man die Woche als sehr gelungen bezeichnen kann und muss. Dazu nochmal ein Dank in der Reihenfolge des zeitlichen Auftretens: an die Assistenten des Instituts, die die Exkursion gut geplant haben, denn wir kamen nie zu spät an und die Autofahrten waren auch gut gelegt. Besonderer Dank dabei auch an Frank Gerdinand, der uns in Bayreuth bzw. Nürnberg absetzte.
Weiterhin ein großes Dankeschön an Daniela und Fedor, die wirklich tolle Gastgeber waren und uns da herzlichst aufgenommen haben.
Und noch ein herzliches Dankeschön an meine Eltern, die meinen Geburtstag sehr schön organisiert haben und ich mich gar nicht daran beteiligen konnte.

Mehr Fotos gibts demnächst noch in einer extra Gallerie

achja, die moderne Technik. Einerseits der Einsatz des Notebooks mitten im Osten, anderseits auch dadurch, das ich meinen Computerpark erheblich ausgedünnt und auf Notebooks umgestellt habe. Ich sitze hier gerade, mit WLAN im Netz gemütlich auf dem Sofa, tippe auf meinem Notebook diesen Text und nebenbei nutze ich mein Handy als Fernbedienung über Bluetooth und steuere damit mein, zugegebenermaßen resourcenhungriges Windows Vista, was aber dafür auch richtig klasse aussieht.

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