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26.6.06

150 Teile und Bierbrauen

So, das ich mich mal wieder melde hat den Grund, ich hoffe ich langweile Euch jetzt nicht mit Banalitäten, ich habe mein Zimmer verbessert. Nachdem ich mich 2 Jahre nicht dazu durchringen konnte, die etwas vergurkte Anfangseinrichtung meines Zimmers zu verbessern, sind jetzt deutliche Fortschritte erzielt worden. Eines der Hauptprobleme, nämlich offene Regale statt Schränke wurde durch die WM erstmal temporär gelöst, indem da jetzt einfach Fahnen drüber hängen. Finde ich Deko-mäßig irgendwie cool, sollte aber nach einem eventuellen Ausscheiden unserer Mannschaft gegen etwas neutrales ausgetauscht werden. Falls es zum Weltmeister reicht bleibts natürlich noch eine Weile so. Also Jungs, strengt Euch an.

Neben der Unordnung im Regal stellte sich auch eine gewisse Unordnung auf dem Schreibtisch heraus. Nicht unbedingt deswegen, weil ich soviel Zeug benötigte, sondern weil eine gute Ablage fehlte. Da ich aber wusste, das ein Freund von mir zu IKEA fuhr, guckte ich morgens mal kurz unter Schreibtischzubehör und entdeckte Mikael, einen Unterschrank für einen Schreibtisch. Also SMS geschickt und nach einem kurzen Rückruf wurde das Ding dann für mich geholt. Vielen Dank an Dich, Jan! Das ganze wurde dann am Sonntag nachmittag in 1 1/2 Stunden zusammengebastelt. Hört sich lang an für so einen kleinen Schrank, aber die Anleitung hatte schon so 20 Seiten und die 150 Teile sind auch nicht untertrieben. Hat aber irgendwie Spass gemacht und ich finde ihn schön. Evtl. wird die Front nochmal mit blauem Deko-Zeug verkleidet damits bessers zum Rest passt, aber schauen wir mal.

Achja, und warum Bierbrauen? Der Jan hat endlich die 24 0,5l Flaschen ausgetrunken (Anm. d. Red. nicht alleine natürlich!) und hat jetzt den Bottich fürs Bierbrauen angemischt. Der blubbert jetzt geheimnisvoll in der Küche der WG und ich bin gespannt wie es schmeckt. Es gibt aber auf jeden Fall ein Foto des Braumeister Jan.

22.6.06

Ich Hiwi, Du nix

Wie einige schon wissen, habe ich einen Hiwi-Job angenommen. Eine durchaus interessante Abkürzung, wie man unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hiwi nachlesen kann. Ich übersetze es einfach mal als Hilfswissenschaftler, da diese Beschreibung am besten passt.
Eine kurze Erläuterung was ich dort mache: ich bin Hiwi in der Lehre, d.h. ich arbeite direkt mit Studenten zusammen und bringe ihnen etwas bei.
Das tue ich beim Grundlagenpraktikum Elektrotechnik, wo ich als Hiwi für den Versuch 5, Induktion arbeite.
Es läuft ungefähr so ab, die Leute kommen hin, ich frage sie ca. eine Stunde ein paar Fragen und ein paar Rechnungen ab (kann man sich so vorstellen wie die mündliche Note in der Schule), danach müssen die Leute dann ein paar Versuche durchführen. Insgesamt dauert die ganze Veranstaltung für die Studenten 2 1/2 Stunden, für mich doppelt so lange, weil ich Donnerstags ne "Doppelschicht" schiebe ;-) Letztes mal war ich ziemlich fertig, diesesmal gings wirklich gut und es hat mir Spass gemacht. Irgendwie mag ich es, Leuten Dinge zu erklären. Manchmal aber wohl auch zu gerne, ich muss mich manchmal schon zurückhalten um die Leute auch selbst was erarbeiten zu lassen. Es ist aber trotzdem ein tolles Gefühl sein doch schon ziemlich angewachsenes Wissen endlich mal sinnvoll einsetzen zu können (ausser um Klausuren zu bestehen;-)
Naja und der Spruch aus der Überschrift, so ernst ist der nicht zu nehmen, ich vergebe zwar auch Noten und darf auch Hausaufgaben oder Wiederholungstermine bei ungenügender Leistung "verhängen", allerdings war ich selbst mal Praktikumsteilnehmer und weiss wie anstrengend das zweite Semester mit immer wieder nervigen Mathehausaufgaben u.a. furchtbaren Dingen ist. Die Motivation, etwas zu tun, muss eh von innen kommen, ich denke es hat nicht viel Erfolg wenn ich den Leuten jetzt erstmal einen reinwürge, es ist nunmal leider so, das man im Semester nicht so die Zeit hat alles gründlich nachzuarbeiten.

Ich wünsche Euch nen schönen Abend
Stephan

19.6.06

Warum wir Weltmeister werden....

da schon ganz viele diese Frage beantwortet haben, indem sie Bilder von sich in WM-Pose präsentiert haben, möchte ich nicht fehlen. Wir waren am letzten Mittwoch bei uns an der Uni bei der Übertragung auf Grossbildleinwand, es war eine tolle Atmosphäre, viel los usw. Achja, auch wenn die Bilder anderes vermuten lassen, wir waren nicht lattenstramm sondern die Temperaturen im Hörsaal waren z.T. extrem hoch. Aber jetzt die PixStimmung war wirklich großartig, man beachte die Fahnen und meine passende Bekleidung ;-)


Hm, naja als polnischer Fan (links) hatte man nicht so richtig Grund zur Freude.


Das bin ich, keine weiteren Fragen!

13.6.06

Bayern, der wilde Osten und moderne Technik

Moin, Grüß Gott und es ist viertel Zwölf
so, das Fehlen eines Blog-Eintrags für längere Zeit ist diesmal nicht auf Lustlosigkeit oder gar Faulheit zurückzuführen sondern auf meinen "Urlaub" in Bayern.
Als kurze Information, letzte Woche war Exkursionswoche an unserer Uni und wir hatten diesesmal das Gefühl, endlich mal mitfahren zu müssen. Da eine ganze Menge Leute etwas mit dem Energietechnik-Institut zu tun haben, wählten
wir die Fahrt aus, die von denen gemeinsam mit dem Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit angeboten wurde.

Tag 1
Abfahrt um 8 Uhr in Braunschweig, um 11 dann ein Besuch bei Weiss Klimatechnik in der Nähe von Giessen?! Naja, nicht so mein Thema als angehender Messtechniker, aber war sonst wohl ganz ok. Es gab da noch Essen und dann gings los 5 Stunden bis zum Kloster Rot in Rot an der Rot. Im Gegensatz zum eher kommunistischen Namen ist Rot ein wirklich kleines, bayrisches (ok, wie man sich sowas vorstellt, es liegt in Baden-Würtemberg) Dorf.
Nachdem das Kloster bezogen worden war, welches übrigens für die Leute, die Braunlage kennen, absoluter Luxus ist, gings erstmal auf Essenssuche. Die gestaltete sich nicht schwierig da wir dann die örtliche Dorfgaststätte stürmten. Stürmen passt auch irgendwie, denn auf einmal saßen statt der normalen drei Skatspieler drei Skatspieler + 30 Studenten aus Braunschweig in der Gaststätte.
Nunja, es gab für mich ein Weizen, danach Käsespätzle (ein wohl hoffentlich typisches Gericht aus der Region, war auf jeden Fall sehr lecker) und noch ein Weizen. Irgendwann gegen Mitternacht gings dann ins Bett da man ja am nächsten Morgen um 08:15 wieder loswollte.




Tag 2
Der nächste Tag begann ziemlich früh und so hatte ich etwas Angst bei der jetzt anstehenden Besichtigung des Messgeräteherstellers Rhode & Schwarz bei ein paar Leuten müdigkeitsbedingte Ausfallerscheinungen beobachten zu müssen. Das passierte aber zum Glück nicht ;-) Die Führung war auch sehr interessant, es durfte natürlich, wie in allen Firmen, nicht fotografiert werden. Deshalb gibts auch kaum Pix von dort und die meisten Bilder sind in der Freizeit entstanden, aber wir waren nicht nur am feiern!
Naja nachmittags gings dann zum Schloss Neuschwanstein. Hm, also es waren sich alle ziemlich einig das dieses Event eigentlich nur sehr kommerziell und irgendwie nicht so toll war. Das Schloss von aussen ist zwar schön, aber die Führungen wirken doch argwie Touris durchschleusen, draussen stehen Nummern wie auf 'nem Amt und die Führung war mit 20 Minuten auch nicht so intensiv wie gedacht. Es gab natürlich auch Fotoverbot da man ja sonst keine Fotos verkaufen kann. Nach der Führung gings dann durch mehrere Touri-Läden, Andenken hab ich aber keine gekauft.Übernachtet wurde diesmal in einem Rasthaus, nicht so super modernisiert wie das Kloster, dafür aber mit TV statt Bibel auf dem Tisch und eigenem Bad. Naja, da das auch schon der letzte Abend war und niemand volle Flaschen mit nach Hause nehmen wollte, war das schon 'ne ordentliche Party. Aber irgendwie schade, das es fast immer dieselben waren, mit denen man gefeiert hat. Naja das Aufstehen am nächsten Morgen war, ähm, schwierig, Frühstück fiel für mich so ziemlich komplett aus bzw. bestand aus Süssigkeiten des letzten Tages ;-)

Tag 3
Nach kurzer Fahrt gings auf zum Atomkraftwerk Isar I und II in der Nähe von Landshut. Fotos diesmal natürlich auch nicht, dafür weiss ich jetzt das mein Personalausweis nicht abgelaufen ist und ich keine Knochen aus Metall habe ;-) Die Führung war, naja, irgendwie nicht so spannend was wohl daran lag, das man wirklich kaum etwas sehen kann, an den Reaktor kommt man nicht heran und der Rest ist auch ordentlich verpackt und sauber. Etwas anders als im Blockheizkraftwerk, wo ich ja auch schonmal nen Bericht drüber geschrieben habe.
Die etwas langweilige Führung wurde durch eine gute Präsentation und "Fragestunde" am Ende aber mehr als wettgemacht, die Frau welche dort durch das Programm führte, eine ehemalige Krankenschwester, jetzt bei EON Kernkraft, war wirklich sehr kompetent und hat auch gut vorgetragen. Vortragsmäßig auf jeden Fall das Highlight der Exkursion. Nach einem, für einige Leute, etwas einfachem Essen gings dann für die meisten Richtung Heimat. Unser VW-Bus jedoch nahm die drei Leute, die in Bayern bleiben wollten, mit, dafür vielen Dank an die beiden Assistenten vorne, auf und setzte Phil in Nürnberg und Jan und mich in Bayreuth ab.
Dort endete dann die Exkursionswoche und zweieinhalb Tage Bayreuth bei Fedor und Daniela, seiner Freundin, begannen.
Eigentlich sollte man ja nach drei Tagen anstrengender Exkursion ein Leistungstief erwarten, aber das stellte sich nicht ein. Nachmittags gings erstmal zum Einkaufen und zur Kurzbesichtigung von Bayreuths Innenstadt, wo aber, nach Bekunden mehrerer Leute, abends kaum Party sein soll. Nach einem leckeren Essen mit diesmal Spaghetti mit Käse überbacken war dann ein Vortrag beim Börsenverein der nächste Programmpunkt. Nunja, ziemlich abgedreht was einige Leute in ihrer Freizeit so machen, es ging um Chartanalyse, also verschiedene Techniken Börsenkurse aufzuschreiben und zu interpretieren.
Danach gings noch in den Ballsaal Rosenau, eine Disco in Bayreuth. Irgendwie hatte mein Vodka-Sprite Konsum des Vortrages doch Spuren hinterlassen und so war mein Getränkekonsum doch etwas geringer als ich das wollte, die wirklich üblen Temperaturen im Rosie waren auch nicht optimal, so das wir uns gegen halb drei auf den Weg nach Hause machten. Es war aber trotzdem eine tolle Party und es hat viel Spass gemacht.

Tag 4
Endlich mal ausschlafen! Irgendwann gegen halb eins ging es dann mal zum Frühstück/Mittagessen in die Mensa. Das Essen dort ist besser und günstiger als bei uns, aber an dem betreffenden Tag waren die Schlangen extrem lang. Naja wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht. Danach etwas Kickern und eine Führung durch die Uni. Die Uni Bayreuth ist ein vergleichsweise junger Campus (30 Jahre alt) und auch eine Campusuni, d.h. alles ist neu gebaut und liegt auf einem Gelände. Das finde ich eigentlich sogar noch praktischer als hier in BS, wo alles in der Stadt verstreut ist. Aber andererseits ist man dann auch mehr "in der Stadt". Ein paar Kleinigkeiten haben mir noch sehr gefallen, z.B. die überall stehenden Getränke- und Eisautomaten.

Am Nachmittag war dann das Fussballspiel Deutschland gegen ??? welches wir bei Fedor mit ein paar Freunden schauten. Etwas Ruhe tat dann ganz gut, bevor dann abends nochmal richtig Gas auf der Party der Fakultät für Rechtswissenschaften gegeben wurde. Der Tag endete dann mit dem Zubettgehen nach einer wirklich netten Veranstaltung gegen 4 Uhr morgens.

Tag 5
Nach 4 anstrengenden aber wirklich tollen Tagen war jetzt die Rückfahrt angesagt. Gute 8 Stunden mit dem Schöne-Wochenend-Ticket hauptsächlich durch den Osten der Republik.
Und für Insider, das an meinem Geburtstag ;-) Hat aber Spass gemacht, wir haben eine Auszubildene bei Bifi getroffen ("Ostflüchtling", d.h. wegen Lehrstellenmangel nach Bayern gezogen und auf dem Weg zu ihren Eltern). Am Ende wurde dann Bifi gegen etwas Haribo getauscht. Ansonsten waren noch kurzzeitig ein ehemaliger französischer Soldat und die Krokodilfrau Gesprächspartner. Längerfristig blieb unsere Bekanntschaft mit einem Ehepaar aus Uelzen, dank der Bahn aber nicht ganz freiwillig (wir haben uns gut verstanden, warum trotzdem nicht ganz freiwillig kommt jetzt).
Der eigentlich geplante Zug nach Magdeburg blieb leider wegen einer defekten Weiche liegen und so mussten wir dann in einen anderen Zug, eine sehr langsame Regionalbahn umsteigen, die Magdeburg natürlich mit großer Verspätung erreichte. Zu spät für dieses Ehepaar nach Uelzen sowie ein weiteres junges Pärchen, die nach Lüneburg wollten. Einen Zugbegleiter gibt es in den Regionalbahnen nicht mehr, so wäre es wohl gekommen, das diese Personen in Magdeburg ausgestiegen wären um dort zu fragen wie es weitergeht. Und jetzt komm nochmal einer und sage, das ein Notebook, ein Handy und ein Kabel unnützes Technikgeprolle sind. Mitten im Osten wurde dann über GPRS erstmal auf der Bahnseite geguckt, wie es denn weiterläuft und die mitreisenden vor einem großen Fehler bewahrt. Der Zug, in dem wir da saßen, war nämlich schon die vorletzte Chance nach Uelzen zu kommen. Ansonsten wären aus 2 Stunden Verspätung mal ganz locker 4 geworden.
Trotzdem blieb die Stimmung gut, ok, das Pärchen war etwas angefressen das es nun 2 Stunden länger unterwegs war und dazu noch statt im bezahlten Intercity in heissen Regionalzügen. Irgendwann gegen 21 Uhr kam ich dann wieder zuhause bei meinen Eltern in Vöhrum an wo etwas Geburtstag gefeiert sowie Mails, Blogs und Foren gecheckt wurden.

Am Sonntag abend kamen dann nochmal die Verwandten in Vöhrum zusammen und es wurde nett gegrillt. Die Feier hat auch Spass gemacht, so das man die Woche als sehr gelungen bezeichnen kann und muss. Dazu nochmal ein Dank in der Reihenfolge des zeitlichen Auftretens: an die Assistenten des Instituts, die die Exkursion gut geplant haben, denn wir kamen nie zu spät an und die Autofahrten waren auch gut gelegt. Besonderer Dank dabei auch an Frank Gerdinand, der uns in Bayreuth bzw. Nürnberg absetzte.
Weiterhin ein großes Dankeschön an Daniela und Fedor, die wirklich tolle Gastgeber waren und uns da herzlichst aufgenommen haben.
Und noch ein herzliches Dankeschön an meine Eltern, die meinen Geburtstag sehr schön organisiert haben und ich mich gar nicht daran beteiligen konnte.

Mehr Fotos gibts demnächst noch in einer extra Gallerie

achja, die moderne Technik. Einerseits der Einsatz des Notebooks mitten im Osten, anderseits auch dadurch, das ich meinen Computerpark erheblich ausgedünnt und auf Notebooks umgestellt habe. Ich sitze hier gerade, mit WLAN im Netz gemütlich auf dem Sofa, tippe auf meinem Notebook diesen Text und nebenbei nutze ich mein Handy als Fernbedienung über Bluetooth und steuere damit mein, zugegebenermaßen resourcenhungriges Windows Vista, was aber dafür auch richtig klasse aussieht.

5.6.06

25 Jahre Schwulenkrebs

Wenn man heute einmal Zeit hat (und das haben wohl die meisten weil Feiertag ist) sollte man in einer ruhigen Minute daran denken, das heute vor 25 Jahren die Krankheit AIDS zum ersten mal beschrieben wurde. Mehr als 25 Millionen Menschen sind seitdem an AIDS gestorben, jedes Jahr infizieren sich 4,1 Millionen Menschen neu mit dem Erreger, dem HI-Virus.
In Deutschland haben 8000 Menschen AIDS und ca. 50 000 sind mit dem HI-Virus infiziert.
Die Zahlen für Deutschland sind zwar nicht schön, aber auch nicht richtig gefährlich, es sterben jedes Jahr 10mal mehr Menschen in Deutschland an der Grippe oder Folgen davon als an AIDS.
Der Umgang mit dieser Krankheit zeigt allerdings sehr deutlich was das Gefährliche an religiös geprägter Sexualmoral und Ausgrenzung gewisser Bevölkerungsteile ist. Als 1981 in einem Artikel der amerikanischen Gesundheitsbehörde AIDS zum ersten mal beschrieben wurde, interessierte das fast niemanden. Fünf junge schwule Männer waren in Los Angeles schwer erkrankt, na und?! Es ist halt eine Krankheit von Homosexuellen (daher auch die Erfindung des Namens "Schwulenkrebs"), aber das interessiert mich als "Normalen" doch nicht. Und das war noch eine der harmloseren Wege mit dieser Krankheit umzugehen. Hier mal eine Sammlung wirklich übler Zitate:
Jerry Fallwell, amerikanischer Pastor und Fernsehprediger
"AIDS is God's judgment of a society that does not live by His rules.", 1982
"AIDS is not just God's punishment for homosexuals; it is God's punishment for the society that tolerates homosexuals.", 1993

Ronald Reagan, amerikanischer Präsident
"Maybe the Lord brought down this plague... [because] illicit sex is against the Ten Commandments.", 1987, erschienen 2000 in einer Biographie


Ins Bewusstsein der Öffentlichkeit schlug AIDS erst 2 Jahre später ein, aber dafür mit einer unglaublichen Wucht. Die ersten Tests offenbarten, das man es nicht mit Einzelfällen in der Schwulen-Szene zu tun hatte sondern das bereits 250 000 Amerikaner zu diesem Zeitpunkt mit dem HI-Virus infiziert waren. Auf einmal war das Problem AIDS nicht mehr auf ein paar Schwule beschränkt, es traf Heteros genauso wie Schwule, Gläubige wie auch Atheisten, Frauen und Männer. Besonders betroffen waren Kranke, denen häufig Blutkonserven verabreicht werden mussten, zum Beispiel Patienten mit der Bluterkrankheit.
Neben zwei Jahren, in denen kaum jemand das Problem AIDS wahrnahm und sich die Krankheit so fast völlig ungehemmt ausbreiten konnte bekam die Krankheit AIDS einen Makel mit, von dem sie sich nie wieder erholen sollte. Noch heute ist im Bewusstsein der Leute verankert, das man AIDS durch "falsches" Verhalten wie Homosexualität und Missbrauch von harten Drogen bekommt.
Für unsere westliche Welt mag es im Moment noch stimmen das AIDS hauptsächlich ein Problem einiger kleinerer Gruppen der Gesellschaft ist und die breite Masse daher damit kaum zu kämpfen hat. Afrika aber zeigt sehr deutlich, was passiert wenn AIDS diese Barriere durchbricht.
Und es zeigt auch, wie man mit übertriebener Sexualmoral und Tabuisierung den christlichen Glauben pervertiert. Es kann nicht sein, das die katholische Kirche immernoch keine Verhütungsmittel zulässt. Und es kann noch weniger sein, das christliche Missionare in Afrika verbreiten, das Kondome nicht gegen HIV schützen oder noch schlimmer, es begünstigen. Das ist nicht vor 20, nicht vor 15 und nicht vor 5 Jahren passiert sondern 2003, aufgedeckt durch die britische BBC.
Prüft Euch also immer wieder ob da wo Kirche draufsteht auch christliches drin ist. Und überlegt mal, ob AIDS denselben Stellenwert in der Gesellschaft hätte, wären die ersten Opfer nicht ein paar Schwule gewesen sondern gesellschaftlich akzeptierte Pärchen. Denn das hätte passieren können, wäre ein gewisser Flugbegleiter Gaetan Dugas nicht schwul gewesen.

ein paar Neuigkeiten

So, damit das hier nicht so ganz einschläft (ich tue das aber gleich, deshalb auch ein eher nüchtern-kurzer Eintrag) mal so stichwortartig was Sache ist
- ich habe im Haus auf 54MBit Wireless-LAN umgestellt, war keine schöne Sache, einige der eingesetzten Geräte, obwohl alle vom selben Hersteller, liefen erst nach viel Bastelei. *grml*
- der neue Akku für mein Thinkpad ist angekommen und ermöglicht eine ganz furchtbar lange Akkulaufzeit
- ich war am Samstag beim Janni um dort endlich mal sein Haus mit DSL zu versorgen (über eine längere Richtfunkstrecke), hat aber nicht soooo überragend geklappt, möglicherweise muss da doch noch mehr Geld in die Hand genommen werden für richtig gute Antennen
- gestern Abend noch zu Psola nach BS gefahren, ich durfte schön mit nem neuen T5 zurückfahren. Hat Spass gemacht und Automatik fahren ist auch nicht wirklich schwer, es ist für so ein großes Ding wirklich angenehm
- heute Highlight des Wochenendes: Bruder hat argentinisches Rindersteak gebraten. Extrem lecker, noch mit einem guten Wein dazu, man muss ja nicht nur Tiefkühlpizza essen wenn die Eltern im Urlaub sind ;-)
- und zu guter letzt, ich bin ab Dienstag für eine Woche in Bayern auf Exkursion mit der Uni sowie einen Freund in Bayreuth besuchen. Dann am 10. Juni Rückfahrt mit dem Schönen-Wochenend-Ticket. 7 Stunden. Yeah!

So long, das wars erstmal in Kurzform, wenn ich es noch schaffe gibts demnächst mal wieder einen etwas tiefsinnigeren Eintrag, Ideen habe ich schon.

cya